Erkrankungen & Therapien
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie - auch Radioonkologie - ist neben der klassischen Chemotherapie und der Operation eine der drei Säulen der Tumormedizin.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde durch die Entwicklung bildgebender Verfahren wie CT oder MRT eine genaue Darstellung von Tumor und Organsystem möglich. Daraus entwickelte sich die dreidimensionale computergesteuerte Bestrahlungsplanung.
Mit ihr ist eine hohe Zielgenauigkeit und eine weitgehende Schonung von gesundem Gewebe möglich. Durch die Weiterentwicklung moderner Bestrahlungsgeräte - wie dem Linearbeschleuniger - wurde die Voraussetzung geschaffen, auch in der Tiefe des Körpers gelegene Tumore wirksam zu behandeln.
Oft wird die Strahlentherapie mit einer Chemotherapie kombiniert, um bessere Heilungsraten zu erzielen.
Wie wirkt Strahlentherapie
Grundsätzlich schädigt die verwendete Strahlung die Erbsubstanz (DNS) der Tumorzellen. Wirksam bestrahlte Tumorzellen können sich so nicht mehr vermehren, die Zellen sterben ab.
Gesunde Zellen des normalen Gewebes besitzen ausreichend Reparaturmechanismen, um eine eventuell geschädigt Erbsubstanz wieder herzustellen. Tumorzellen haben diese Mechanismen nicht. Diesen Unterschied macht man sich für die Therapie zunutze. Normale gesunde Zellen können so auch eine relativ hohe Bestrahlungsdosis ohne gravierende Schäden überstehen.
Die für eine Strahlenbehandlung relevante Dosiseinheit ist Gray (Gy). Die verordneten Tages- und Gesamtdosen werden in Gy gemessen. Wegen der Unterschiedlichkeit der behandelten Tumore werden Einzel- und Gesamtdosis individuell vom behandelnden Arzt festgelegt.
Die verordnete Strahlenbehandlung wird meist über mehrere Wochen verteilt verabreicht. Diese Vorgehensweise wird Fraktionierung genannt und bewirkt eine bessere Verträglichkeit der Therapie.
Häufige Fragen
Die Ernährung sollte abwechslungsreich und gesund sein. Bei Bestrahlungen des Magen-Darmtraktes kann eine Schonkost nötig sein, die mit Ihrem behandelnden Arzt abgesprochen sein sollte.
Die einzelne Strahlentherapiesitzung dauert meist circa 10 Minuten (inklusive Lagerung und Vorbereitung). Der gesamte Bestrahlungszyklus wird zwischen zwei und acht Wochen in Anspruch nehmen.
Natürlich können Sie sich während der Behandlung sportlich betätigen, wenn Sie dies wünschen und wenn Sie vorher mit Ihrem ärztlichen Ansprechpartner in der Klinik Rücksprache halten.
Generell sollten Sie bei bestimmten Vitamin- und Mineralstoffpräparaten vorsichtig sein, wenn Sie eine begleitende Chemotherapie erhalten. Hier ist unbedingt die Dosierung zu beachten. Nicht alle frei erhältlichen Präparate und Naturheilmittel sind verträglich parallel zu einer komplexen Tumorbehandlung.
Generell sollte übermäßige mechanische und chemische Belastung auf bestrahlter Haut vermieden werden. Fragen Sie vor der Anwendung spezieller Cremes bitte Ihren Arzt. Eine ausreichende Körperpflege (Waschen und Duschen) ist trotz Bestrahlung meist problemlos möglich.
In Fällen einer begleitenden Chemotherapie und bei hochdosierten Bestrahlungen am Kopf kann es zu Haarausfall (zeitweise und bleibend) kommen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.